Islamische Kunst
25. März 2021Die islamische Kultur kennt drei Hauptkunstarten:
Die Kunst des Schrifttums, der Rezitation, der Architektur.
1. Kunst für Schrifttum
Der Qur’an war nicht nur die Hauptquelle der muslimischen Frömmigkeit und Spiritualität, vielmehr war er auch die Motivation zur Beschäftigung der Muslime mit islamisch gefärbten Kunstarten. Die Sunna motivierte die Gläubigen ebenfalls für die Entwicklung eines Kunst- u. Kultursinnes und der Ästhetik. Der Prophet sagte z. B. „Gott ist schön und liebt die Schönheit.“ Durch diese Begeisterung entwickelten die Muslime die bestehenden Schriftarten der arabischen Schrift und Sprache zu einer Kunst der Schönschrift und Rezitation. Unter den zweien gilt die Kalligraphie als Königin der Künste und entsprang bereits um 700 dem Wunsch, den Qur’an in gebührender Schönheit niederzuschreiben. Im Laufe des Entwicklungsprozesses entstanden mehr als 8 verschiedene Kalligraphiearten. Parallel dazu entwickelte sich auch die Kunst der Tezhib (zu lesen: Tadhhib), was so viel Bedeutet wie mit Gold verzieren und wurde in erster Linie eingesetzt, um die Heilige Schrift kunstvoller und schöner zu gestalten. Verschiedene geometrische Zeichen und Naturmotive, die Vielfalt in der Einheit ausdrücken, ergeben das harmonische Ganze, was an die Einheit Gottes erinnert. Im Zusammenhang dieser Kunstart entwickelten sich auch Ebru, Buchbinderei und ähnliches.
2. Kunst der Rezitation
Koran, arabisch Qur’an, bedeutet Vortrag und Lesung und ist als liturgischer Text mit Lesung und „kultischer Rezitation“ verbunden. Die Qur’an-Rezitation ist demnach sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst und Meditation. Sie ist einem liturgischen Gesang ähnlich, jedoch ohne Begleitung von Musikinstrumenten. Die Intention des Rezitators ist, die schönen geistigen Inhalte der Worte Gottes an die Zuhörer mit vollem Gehalt und äußerster Form der Aussprachekunst näher zu bringen.
Die Zuhörer genießen dabei die lebendige Form der Heiligen Schrift durch kunstvollen Vortrag. Es gelang der Wissenschaft von Qur’an-Rezitation 7-10 Lesearten eines und denselben Heiligen Textes zu entwickeln. Außerdem haben die muslimische Musikwissenschaftler eine neue islamisch gefärbte Art der Kunst von Musik entwickelt, und zwar sowohl liturgischer als auch weltlicher Gattung.
3. Islamische Architektur
Ab dem 7. Jahrhundert setzte sich ein Prozess einer eigenständigen islamischen Architektur in Gang, der sich bis heute fortdauert. Verschiedene Bauwerken wie Moscheen, Waschbrunnen, Armenküchen, Bibliotheken, Universitäten und diversen Lehreinrichtungen, Krankenhäuser, Karawansaraien, Brücken, Brunnanlagen, Grabanlagen, Palastbauten, Bäder, Meditationseinrichtungen der muslimischen Mystiker etc. geben für die muslimische Baukunst vielfältige Beispiele. Muslimische Stiftungen spielten bei der Entfaltung dieser Kunstart eine dominierende Bedeutung. Herausragende Muster dieser Kunst findet man in jedem muslimisch geprägten Ort aus jeder Epoche, wie Bauwerken in Istanbul, Damaskus, Bagdad, Jerusalem, Kairo, Cordoba, Buchara, Taschkent, Samarkand, Tokio usw. Moscheen mit Minaretts sind die charakteristischen Bauelemente, die das Zentrum der islamischen Architektur und das Herz unserer Zivilisation und unserer Städte bilden. Die Minarette haben als beherrschendes Mitglied der Stadt-Silhouette symbolischen Wert.
Die kunstvolle Fähigkeit dieser Architektur liegt darin, dass die Gläubigen in diesen Gotteshäusern ihrer Individualität Raum schaffen können. Die zum Himmel ragenden Kuppeln, die kunstvollen Elemente an den Wänden und Säulen werden mit verschiedenen Baustoffen und Symbolen wie Keramik, Fayancemosaiken, Kalligraphien und Ornamenten verziert.
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