FAQ

Ich möchte Mitglied werden. Wie geht das?

Antwort: Du kannst sehr gerne Mitglied bei uns werden. Dies geht im Moment nur indem du bei deiner lokalen Gemeinde Mitglied wirst. Durch diese Mitgliedschaft wirst du automatisch Mitglied deiner lokalen Jugendgruppe.

Wer ist der BDMJ?

Der BDMJ (Bund der muslimischen Jugend), gegründet Januar 2014, ist der mitgliedsstärkste muslimische Jugendverband in ganz Deutschland. Er vertritt und koordiniert bundesweit über 820 Jugendgruppen der DITIB-Gemeinden, und die dazugehörigen 11 Landesjugendverbände der DITIB. Dieser Vertritt rund 100.000 Jugendliche aus ganz Deutschland.

Was sind eure Ziele?

Unsere Ziele sind:
– Jugendliche als Akteur in der Jugendarbeit in der Gestaltung der Zukunft für ihre Gemeinden gewinnen
– Religiöse, kulturelle und soziale Werte vermitteln, stärken
– Bildung als Selbstbildung wahrnehmen: „lebenslanges Lernen als Bildungsauftrag“ entdecken
– Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern unterstützen
– Gesellschaftliche Teilhabe durch soziales Engagement, Mitbestimmung und Mitgestaltung des Gemeinwesens ermöglichen.
– Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Kulturen aktiv fördern
– Das Demokratieverständnis im Alltag entwickeln und festigen
– Koordinierung von unseren Jugendverbänden
– Förderung der Anerkennung der muslimischen Jugendarbeit

Wie wird der BDMJ Vorstand gewählt?

Der Vorstand des BDMJ wird alle zwei Jahre von der Vollversammlung gewählt. Bei der Vollversammlung kommen die Delegierten der Landesjugendverbände zusammen und wählen den Bundesjugendvorstand der DITIB auf weitere zwei Jahre. 

Wie oft wird der BDMJ Vorstand neu gewählt?

Die Vollversammlung findet alle drei Jahre am letzten Wochenende des Juni statt.

Wie entscheidet der BDMJ?

Jein. Entscheidungen werden selbstbestimmt vom Vorstand des BDMJ getroffen. Bei Grundsatzfragen und bundesweit relevanten Entscheidungen werden bei der Entscheidungsfindung auch die Landesjugendverbände mit einbezogen, somit wird basisdemokratisch entschieden. 

Wie finanziert ihr euch?

Im Moment finanzieren wir uns rein aus eigenen Mitteln. Aufgrund der begrenzten eigenen Ressourcen und dem Interesse sich weiter zu professionalisieren, werden In Zukunft Projektanträge und entsprechende Förderungen unsere Finanziellen Mittel stärken. 

Wie kann ich den BDMJ Unterstützen?

Es gibt verschiedene Wege bei uns aktiv zu werden. Kontaktiere uns gerne per E-Mail oder über Social Media. Du kannst unter Umständen auf der Bundesebene  in unseren Arbeitsgruppen mitwirken. Weiterhin kannst du dich auch sehr gerne auf Landeseben oder in deiner Gemeinde vor Ort ehrenamtlich engagieren. Egal wofür du dich entscheidest. Wir freuen uns auf dich. 

Wie viele Jugendliche vertret ihr?

Wir vertreten in erster Linie alle Jugendlichen aus unseren 820 DITIB Moscheegemeinden. Darüber hinaus vertreten wir natürlich als größter muslimischer Jugendverband die Interessen der muslimischen Jugendliche deutschlandweit.  Schätzungsweise vertreten wir rund 100.000 Mitglieder bundesweit. 

Struktureller Aufbau der DITIB Jugend

Die DITIB Jugend ist auf Bundesebene mit dem Bund der muslimischen Jugend (kurz BDMJ) vertreten. Dieser stellt den Bundesvorstand der DITIB Jugend dar und tritt ein für die Mitbestimmung und Mitverantwortung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, insbesondere in Erziehung und Bildung. Er soll jungen Menschen und ihren Zusammenschlüssen den Islam als eine Motivationsquelle für die Gestaltung einer friedlichen und pluralistischen Gesellschaft vermitteln. 

Der BDMJ wurde auf der ersten ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz am 5. Januar 2014 in Köln basisdemokratisch mit der Teilnahme von je 10 Delegierten aus allen Landesjugendverbänden bundesweit nach einem 5- tägigen Seminar gegründet. Er vertritt dabei die Interessen und Belange von ca. 900 DITIB Jugendgruppen und 15 Landesjugendverbänden auf Bundesebene. Der BDMJ ist somit bundesweit der größte muslimische Bundesjugendverband. 

Die DITIB Landesjugendverbände (kurz LJV) stellen dabei die Landesebene der DITIB Jugend dar. Sie sind die Servicestelle für die Jugendgruppen und sind für die Koordinierung der Jugendgruppen (kurz JG) zuständig. Aus organisatorischen Gründen ist in den meisten Bundesländern die Einführung von regionalen Strukturen unabdingbar, um die Interessen und Bedürfnisse aller Jugendgruppen hinreichend abdecken zu können. Diese sind für die Koordinierung der Jugendgruppen innerhalb der jeweiligen Regionalkreise zuständig und stellen somit das Bindeglied zwischen den Landesjugendverbänden und den jeweiligen Jugendgruppen dar. 

Beziehung der DITIB Jugend zur türkischen Politik/Regierung

Die DITIB Jugend Basis ist sehr heterogen, welches sich unter anderem in den unterschiedlichen politischen Weltanschauungen ihrer Mitglieder widerspiegelt. Unser Grundsatz der parteipolitischen Neutralität ist essentiell, um zum einen dem Wesen eines islamischen Jugendverbandes gerecht zu werden und zum anderen den Zusammenhalt in unserer Basis zu garantieren. Aus diesem Grund sind wir eine überparteiliche Organisation und verbieten jede Art von parteipolitischer Aktivität in unseren Reihen. Das Gemeinwohl steht im Fokus unserer Arbeit und schlägt sich nieder in verschiedensten Angeboten, die wir als muslimischer Jugendverband anbieten. Die Tätigung politischer Aussagen zu einzelnen politischen Geschehnissen und Entwicklungen in der Türkei können daher nur die Meinungen bzw. Positionen vereinzelter Verbandsvertreter*innen sein, da diese nicht Gegenstand unserer hiesigen Arbeit sind und somit keine basisdemokratische Absegnung dieser Inhalte vorliegt. Zu unseren Ziel zählt jedoch die Förderung der politischen Bildung insbesondere gegen rechtspopulistisches Gedankengut, damit die Jugendlichen bzw. jungen Menschen für sich die richtigen Schlüsse ziehen können inwieweit politische Agitationen im In- und Ausland mit einem demokratischen und pluralistischen Weltbild sowie einer freien und unabhängigen Presse vereinbar sind. 
 
Die Türkeipolitik ist schlichtweg nicht Gegenstand unserer Jugendarbeit, daher ist es nicht hinnehmbar, dass Vertreter*innen der DITIB Jugend als vermeintliche „Türkeiexperten*innen“ ja sogar „Regierungssprecher*innen“ in eine Rechtfertigungsecke gedrängt und hiermit stigmatisiert werden. Wir sind eine basisdemokratische Jugendorganisation, die selbstbestimmt den Bedürfnissen der hiesigen muslimischen Kinder und Jugendlichen nachkommt. Wir allein tragen die Verantwortung für die Gestaltung und Pflege unseres Jugendverbandslebens. Niemand, weder im Inland, noch im Ausland hat sich in unsere Verbandsarbeit einzumischen. Dies immer wieder in Frage zu stellen und uns vorzuwerfen, Politiker*innen aus der Türkei würden uns vorschreiben, wie wir arbeiten, empfinden wir als Entmündigung unserer Ehrenamtler*innen, die sich in ihrer Freizeit für eine aktive Jugendarbeit stark machen. Es ist uns leid, immer wieder mit Stellungnahmen konfrontiert zu werden, die uns als DITIB Jugend nicht betreffen. Entwicklungen bzw. Probleme aus dem Ausland in die deutsche Jugendlandschaft zu projizieren und die Jugendarbeit dadurch zu erschweren, betrachten wir als sehr kritisch an und nicht gerade inklusiv. Sie führt dazu, dass junge Menschen sich aufgrund dieser Schieflage an Erwartungshaltungen, welcher sie niemals gerecht werden können, aus der aktiven gesellschaftlichen Partizipation zurückziehen. Und das ist bzw. sollte nicht Sinn und Zweck der Jugendarbeit sein. 

Wer ist DITIB?

Wenn man die Entstehung der islamischen Gemeinden verstehen will, ist der Zeitraum von 1961 bis 1973 von besonderer Bedeutung.

Als die türkeistämmigen Muslime ohne eine theologische bzw. religiöse Begleitung nach Deutschland kamen, suchten sie nach Möglichkeiten und Orten, um ihren religiösen Bedürfnissen nachgehen zu können. Es entstanden zunächst einfache und provisorische Gebetsräume mit Vorbetern, die keine akademische Ausbildung absolviert hatten. Die Entstehung der ersten Gemeinden erlangten auf Grund einer besonderen deutschen Rechtslage den Status eines eingetragenen Vereins und somit die Anerkennung als juristische Person. Um qualifizierte Imame zu arrangieren und diese Gemeinden unter einem einheitlichen Dach unterzubringen, gründeten die türkischstämmigen Muslime in Deutschland 1984 die Dachorganisation „Diyanet İşleri Türk – İslam Birliği“, kurz DITIB genannt (deutsch für Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion)

Die DITIB verfolgt ausschließlich Ziele, die mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung der Länder in Einklang sind. Sie erkennt die freiheitlich-demokratische Grundordnung als Basis ihrer Aktivitäten an, ist überparteiisch organisiert und keiner Partei näher oder ferner. Ihr Ethos orientiert sich nur an den Grundprinzipien des Islam, wie beispielsweise Liebe gegenüber den Nächsten und die Anerkennung der Achtung und Toleranz gegenüber allen Menschen. Jede Art von Gewalt und Extremismus wird von der DITIB abgelehnt.

Die Einrichtungen, die Angebote sowie Dienstleistungen dieser Organisation sind unabhängig von der Nationalität, Religion oder Rasse jedem Menschen offen. Der Dachverband bietet außerdem Deutschkurse für die Migranten an. Im Rahmen der Familienzusammenführung oder für Menschen, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben sind diese Kurse von enormer sozialer Integrationskraft.

Die DITIB ist mit derzeit 820 Moscheegemeinden Deutschlands größte muslimische Dachorganisation. Diese Union ist, ebenso wie die ihr angeschlossenen einzelnen Ortsvereine, eine nach dem deutschen Vereinsrecht gegründete Dachorganisation. Akademisch ausgebildete Pädagogen und Theologen betreuen die Muslime in den jeweiligen Ortsverbänden.

Beziehung der DITIB Jugend zum Erwachsenenverband

Um die organisatorische und rechtliche Stellung der DITIB Jugend innerhalb der jeweiligen Erwachsenenstrukturen besser zu verstehen, wird im Folgenden der allgemeine strukturelle Aufbau der DITIB beschrieben. 
 
Die DITIB ist heute die größte muslimische Dachorganisation der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist zudem ein wichtiger und anerkannter Ansprechpartner der Bundesregierung und vieler weiterer Organisationen und Einrichtungen mit religiöser und sozialer Zielsetzung. 
Da es für den DITIB Dachverband in Köln nicht möglich ist, als Ansprechpartner aller 820 Moscheegemeinden zu fungieren, ist bundesweit eine nachhaltige Verbandsstruktur essentiell. Aus diesem Grund wurden die 820 Moscheegemeinden im Rahmen eines Neustrukturierungsprozesses geographisch Landesverbänden zugeordnet und insgesamt 11 Landesverbände als eingetragene Vereine gegründet. In diesen Landesverbänden (e.V.) sind die DITIB Landesjugendverbände, Landesfrauenverbände und Landeselternverbände organisiert. 

Die DITIB Landesjugendverbände stellen per Landessatzungen der DITIB Landesverbände die für Kinder- und Jugendarbeit zuständige Einheit innerhalb der DITIB Struktur dar. Somit sind die DITIB Landesjugendverbände rechtlich gesehen keine eingetragenen Vereine, sie führen und verwalten sich im Rahmen der Satzungen der DITIB Landesverbände (e.V) und der DITIB Landesjugendordnung jedoch selbständig und in Eigenverantwortung. Ferner entscheiden alle DITIB Landesjugendverbände über die ihr zur Verfügung gestellten Mittel in eigener Zuständigkeit. Folglich ist der Rahmen für eine selbstbestimmte und selbstorganisierte Jugendarbeit innerhalb der DITIB Strukturen satzungstechnisch verankert.

Bei weiteren Fragen könnt ihr uns gerne über unser Kontaktformular erreichen.