Die Quellen des Islam, seiner Religion und Frömmigkeit

25. März 2021

Nach Majoritätsansicht der muslimischen Gelehrten wird die islamische Religion unter 4 Hauptbereichen: Glaube, Gottesdienst, Moralethik und zwischenmenschliche Beziehungen systematisch aufgebaut. Sie werden aus vier Hauptquellen erschlossen. Diese sind:

1. das edle Buch Qur’an, (Kitab)
2. die traditionsgestalterische Lebensweise des Propheten, Sunna
2. Konsens der Gelehrten, Idjma’ und
3. Analogieschluss, Qijas.

Praktizierende Muslime bemühen sich ihr alltägliches Leben und Frömmigkeit im Einklang mit ihrer Religion und derer Hauptquellen zu gestalten.

1 Der Qur’an (Deutsch: der Koran)

Die Sprache des gnadenreichen Qur’ans ist Hocharabisch. Qur’an bedeutet „Lesung“ oder „Rezitation“ und ist für Muslime die Richtschnur allen Handelns. Er enthält 114 Abschnitte, im arabischen Sura genannt werden und sich aus rund 6300 Versen bilden. Nach islamischer Überzeugung ist der Qur’an so erhalten, wie er vor etwa 1400 Jahren offenbart wurde. Trotz zahlreicher Übersetzungen bleibt für die gläubigen Muslime nur der arabische Text verbindlich. Die mündlich wie schriftlich überlieferten Verse des Qur’an sind unmittelbar nach dem Tode des Gesandten gesammelt und in die bis heutig erhaltene Form geordnet worden. Die heiligen Worte des Qur’ans enthalten religiöse wie weltliche Gebote, Verbote und Weisungen für das tägliche Leben der gläubigen Muslime. Als Quelle für sprachwissenschaftliche Analysen dient der Qur’an Islamwissenschaftlern als Untersuchungsquelle und – gegenstand.

2 Sunna

Sunna bedeutet wörtlich übersetzt Pfad oder Lebensweise. Gemeint sind die Weisungen, die Lebensart und die Handlungen des Propheten Muhammad, an denen sich der Gläubige Muslim orientiert. Die Sunna ist nach dem Qur’an die zweitwichtigste Quelle islamischer Normen.

3 Idschma’

Idschma’ kann wörtlich mit Übereinstimmung bzw. Konsens übersetzt werden. Er bezeichnet den Konsens der Prophetengefährten und der nachfolgenden Rechtsgelehrten, die in einer Fragestellung – deren Antwort nicht im Qur’an und in der Sunna aufzufinden ist – zu einer übereinstimmenden Lösung gelangten bzw. gelangen. Gemäß der Hadith „Meine Gemeinschaft vereint sich nicht in Fehlerhaftem“ gilt der Idschma’ als verbindlich.

4 Qiyas

Qiyas bedeutet „Auswiegen“, „Vergleich“ und „Herausfinden“ von Gemeinsamkeiten zweier Dinge. Qiyas ist somit der Analogieschluss, den Juristen zur Beantwortung neuer Fragestellungen anhand vorgehender Urteile aus dem Qur’an, der Sunna und dem Idschma’ anwenden. Der Qiyas bildet damit das flexible Glied der islamischen Rechtsprechung. Es sei aber erwähnt, dass die Rechtsgelehrten bei zeitlichen und örtlichen Unterschieden verschiedene Urteile fällen konnten und auch können.

Dieser Artikel wurde verfasst von bdmjadmin