Der Islam in Deutschland

25. März 2021

Nach Schätzungen leben derzeit mehr als 12 Millionen Muslime in der Europäischen Union. Im Bereich des Europarates werden aktuell mehr als 70 Millionen Menschen muslimischen Glaubens gezählt. Allein in Deutschland sind es ca. 4 Millionen Muslime unterschiedlicher Nationalitäten. Die Mehrheit bilden die türkischstämmigen Muslime.

Die Muslime der ersten Gastarbeitergeneration organisierten sich bereits in den 70er Jahren in ersten Moscheevereinen. In Versammlungs-, Begegnungs-, und Gebetsräumen versuchten sie Ihre kulturelle und religiöse Heimat in der Ferne zu erhalten. Mit zunehmendem Organisationsgrad in den 80er und 90er Jahren bildeten sich die ersten nationalen und internationalen muslimischen Dachverbände, wie die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB). Beim Bau einer Moschee werden die Muslime mit Schwierigkeiten konfrontiert.

Ohne staatliche Unterstützung entstehen derzeit repräsentative Moscheen, die ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert werden. Zahlreiche Genehmigungsverfahren in deutschen Baubehörden liegen vor und hoffen auf eine unbürokratische Abwicklung.

Das gesellschaftliche Leben in den muslimischen Vereinen ist nach wie vor teilweise geprägt von Tradition und Kultur des Herkunftslandes. Trotz des ausgeprägten Organisationsgrades der Verbände konnten sowohl die Muslime als auch die deutsche Mehrheitsgesellschaft die scheinbare Entfremdung nicht überwinden. Die Integration ist bisher nur teilweise gelungen. Deutsche Nachbarn wissen oft wenig von ihren muslimischen Mitbürgern und deren religiösen Einrichtungen. Die Folgen sind unsachgemäße und oftmals vorurteilsbeladene Bilder in den Vorstellungen der Menschen. Wünschenswert bleibt zukünftig ein offenes und vertrauensvolles Zusammenleben der einzelnen gesellschaftlichen Gruppen innerhalb der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Das Prinzip der „Offenen Moschee“ fördert den Abbau von Vorurteilen, weckt Interesse für Unbekanntes und trägt zur Integration bei.

Der „11. September“, die Balkan-Kriege und der militärische Konflikt im Nahen und Mittleren Osten zeigen, wie notwendig der kulturelle, konfessionelle und religiöse Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Gesellschaften ist. Rassistische und diskriminierende Verhalten können nur durch Information und Aufklärung vermieden und abgeschafft werden.

Die DITIB als Dachverband unterstützt ihre Moscheevereine und betont die Notwendigkeit des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. So organisieren sie gemeinsam mit christlichen Gemeinden Schulfeiern und Friedensgebete. Sie bieten sowohl soziale als auch integrative Maßnahmen an.

Für die interreligiöse Aufklärung werden zukünftig u.a. die bundesweit in deutscher Sprache gehaltenen Moscheeführungen beitragen. Mit dieser Broschüre haben wir beabsichtig, eine nachhaltige Hilfe zu einem gemeinsamen Dialog zu leisten.

Dieser Artikel wurde verfasst von bdmjadmin