Die fünf Säulen des Islam

25. März 2021

Die fünf Säulen des Islam

Nach einer Aussage des Gesandten Gottes Muhammed beruht der Islam auf fünf Säulen.

1 Das Glaubensbekenntnis (Schahada)

Die erste Säule ist die Schahada, das Glaubensbekenntnis. Sie ist die Grundlage für alle anderen religiösen Pflichten. Wer vor Zeugen sagt „Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist Sein Gesandter und Sein Diener“ bekennt sich zum Islam und wird zugleich zum Muslim.

• Dieses Bekenntnis zu Gott schließt

• seine Engel

• die Propheten,

• die Bücher,

• die Auferstehung und das jüngste Gericht

• sowie den Glauben an göttliche Vorhersehung (Prädestination) ein.

2 Das rituelle Gebet (Salah)

Die zweite Säule ist das rituelle Gebet, Salah (türk. Namaz) genannt. Nach dem Glaubensbekenntnis ist das rituelle Gebet die höchste Pflicht eines Muslims. Es wird vor dem Sonnenaufgang, mittags, nachmittags, abends und in der Nacht entweder in der Moschee oder an jedem geeigneten und sauberen Ort verrichtet.

Eine besondere Stellung nimmt das Freitagsgebet ein. Dieses Gebet wird nur in der Moschee gemeinschaftlich verrichtet. Sowohl das tägliche als auch das Freitagsgebet verbindet die Rezitation ausgesuchter Suren mit Bittgebeten und Lobpreisungen in arabischer Sprache mit rituellen Bewegungsabläufen.

Der Betende beabsichtigt, die Gegenwart Gottes in seinem Herzen zu spüren. Das Gebet hat u.a. auch die Funktion, den Gläubigen vom Schlechten abzuhalten. Dadurch wird der Betende zu einem Menschen, der sich mit Gott, sich selbst und seiner Umwelt im Frieden befindet.

Das Gebet wird dabei in zwei Arten unterteilt: das rituelle und das freiwillige. Das freiwillige Gebet, zum Beispiel ein Bitt- oder Dankgebet ist jederzeit auch in der Muttersprache möglich und nicht an bestimmte Regeln gebunden. Das Bittgebet wird als der „Kern“ des Gottesdienstes angesehen. Im Qur’an heißt es “Sprich: «Was kümmert sich mein Herr um euch, wenn ihr nicht (zu Ihm) betet?…»“ (Qur’an 25: 77) Mit dem Bittgebet zeigt der Gläubige seine Ergebenheit und zeigt, wie sehr er Gott braucht. Nicht nur bei Krankheit und Sorge, sondern auch in guten Tagen sollte sich der Gläubige durch das Bittgebet an Gott erinnern. Es ist der Schlüssel zum Tore des Erbarmen Gottes.

„Verlies, was dir von dem Buche offenbart ward, und verrichte das Gebet. Wahrlich, das Gebet hält ab von Schändlichkeiten und Unrecht; und an Gott denken ist gewiss die höchste (Tugend). Und Gott weiß, was ihr tut.“ (Qur’an 29:45)

3 Das Fasten (Sawm)

Die dritte Säule ist das rituelle Fasten, Sawm(türk. Oruç) genannt. Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders, dem Ramadan, ist Muslimen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang jede Form der Nahrungs- und Genussmittelaufnahme sowie der Beischlaf untersagt. Das rituelle Fasten ist eine gottesdienstliche Handlung, die den Menschen Gott näher bringt. Der Körper wird dem Geist unterworfen, womit Selbsterziehung als Geste der Dankbarkeit dargestellt wird. Fastende sollen lernen, mit jenen mitzufühlen, die hungrig oder durstig sind. Dabei zeigen sich die Muslime besonders gegenüber Bedürftigen solidarisch. Der Ramadan wird mit dem Fest des Fastenbrechens (arab. Iyd al-Fitr / türk. Ramazan Bayramı) abgeschlossen.

4 Die „soziale Pflichtabgabe“ (Az-Zakah)

Die vierte Säule ist die „soziale Pflichtabgabe“, Zakah (türk. Zekat). Zakah kann mit reinigen und auch vermehren übersetzt werden. Muslime sind verpflichtet einmal im Jahr Arme und Bedürftige zu unterstützen, um somit ihr Vermögen zu „reinigen“ und mit göttlichem Segen zu vermehren. Die Höhe der Abgabe beträgt jährlich 2,5 % des Vermögens. Muslime helfen anderen Menschen privat oder über Hilfsorganisationen.

5 Die Pilgerfahrt nach Mekka (Al-Hadsch)

Die fünfte Säule ist die Wallfahrt nach Mekka, Hadsch (türk. Hac) genannt. Die Pilgerfahrt in diese Stadt auf der arabischen Halbinsel stellt den Höhepunkt im Leben eines Muslims dar. Diese findet im letzten Monat (Dhu’l-Hidschdscha) des islamischen Mondkalenders statt. Jedes Jahr pilgern rund drei Millionen Muslime in die heilige Stadt und durchlaufen einen besonderen Weihezustand.

Die Kaaba, ein würfelförmiges, leer stehendes Gebäude, ist das Zentralheiligtum der Muslime. Ihren besonderen „Wert“ hat sie auch dadurch, dass sie die Gebetsrichtung ist. Während der Wallfahrt wird Weltweit das Opferfest (Iyd al-Adha, türk. Kurban Bayramı) gefeiert. Hierbei wird im Gedenken an die Bereitschaft Abrahams, der seinen Sohn Ismael zu opfern bereit war, Klein- und Großvieh geopfert.

Dieser Artikel wurde verfasst von bdmjadmin